Die erste Therapieeinheit
Einige Medikamente musste ich auch über fünf Tage nehmen, z.B. Cortison. Cortison hat bei mir zu Wassereinlagerungen in Füssen, Händen und im Gesicht geführt. Donnerstag früh bekam ich die ersten beiden Cortisontabletten, eine halbe Stunde später Paracetamol, das war alles genau getimet. Dann habe ich zwei kleinere Infusionen gegen Übelkeit und Erbrechen bekommen, weiter eine kleine Infusion mit Antihistaminen, um einer allergischen Reaktion gegen die Antikörper vorzubeugen. Hinterher endlich die erste Antikörperinfusion. Sollte es kribbeln im Körper, oder ich Probleme beim Atmen bekommen, sofort Bescheid sagen. Du liegst im Bett und hörst in deinen Körper hinein: "Kribbelt es schon irgendwo?" Nein, ich habe diese Infusion wirklich gut vertragen. Die Antikörper sorgen dafür, das an den Lymphzellen keine bösen Krebszellen mehr andocken können. Die Chemotherapie lässt diese absterben, und sie werden über die Niere aus dem Körper hinaus geschwemmt. Deshalb bekomme ich auch noch Tabletten für eine verbesserte Harnausscheidung.
Bis zum Nachmittag ging die Antikörperinfusion. Über den Port gar kein Problem, man hat die Hände frei, und muss nicht aufpassen, das der Zugang verrutscht. Zur Abwechslung im Nachgang dann wieder 1000ml Elektrolyte. Freitag früh wurde es dann richtig ernst, die Chemo beginnt. Zwei Infusionsbeutel mit unterschiedlichen Zusammensetzungen liefen nacheinander durch meinen Körper. Ein Beutel sah aus wie Rosewein.... Am späteren Nachmittag war ich damit durch, aber dann kam noch eine Antikörpertherapie. Diese musste sehr langsam laufen, sonst verträgt man sie nicht so gut.16 Stunden !!
Samstag früh war ich nach einer unruhigen Nacht und einem unguten Gefühl im Magen damit fertig. Ich hatte und habe ziemliche Begleiterscheinungen bekommen, nicht nur die Wassereinlagerungen, mein Darm war lahmgelegt, die Lymphknoten am Hals stark geschwollen, sehr trockener Mund, Kopfschmerzen. Die Lymphknoten sind nach zwei Tagen wieder abgeschwollen, die Wassereinlagerungen blieben solange ich das Cortison nehmen musste, das komische Mundgefühl wurde schlimmer und ich konnte nicht auf die Toilette. Weiter hatte ich schon die ganze Zeit so einen hohen Blutdruck, das ich zuerst eine weitere Tablette, letztendlich zwei weitere Tabletten zu meinen Blutdrucksenkern, die ich schon lange nehme, bekommen habe.
Nach der Chemo bekam ich noch eine Immunspritze in den Bauch, da die Abwehrkräfte durch die Chemo herab gesetzt werden. Außerdem muss ich weiterhin Montag, Mittwoch und Freitag Antibiotika nehmen.
Nach einem Auf und Ab der Gefühle, diversen Abführmitteln, penetranten Nachfragen meinerseits, was das für Tabletten sind, die mir jeden Tag präsentiert wurden, wurde ich dann nach einer Woche am Dienstag Mittag nach der Chefarzt Visite mit dem Arztbrief und vielen Rezepten entlassen. Weitere Behandlungen finden ambulant statt, da diese dann nicht mehr so komprimiert erfolgen müssen. Da meine behandelnde Onkologin im Urlaub ist, sollte die folgende Antikörpertherapie in der onkologischen Praxis im Sana-Klinikum erfolgen, und zwar gleich am übernächsten Tag, dem Donnerstag. Das hat mich einigermaßen geschockt, ich dachte, ich könne mich etwas erholen.
Ich hatte Bedenken wegen der Nachfolgebehandlung, und es kam auch wieder anders......
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