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Es werden Posts vom Juli, 2025 angezeigt.

Ärztewirrwarr, Haarverlust und Selbstzweifel

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Manchmal überkommt mich unendliche Traurigkeit, wir wollten doch jetzt in Schweden sein. Einen wunderschönen Sommer in Schweden mit Paddeln, Lagerfeuer und Angeln verbringen, statt dessen ein verregneter Sommer in Berlin mit Krankenhausaufenthalt, Chemo und Haarverlust. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, das mir bereits 14 Tage nach der ersten Chemotherapie   die Haare ausgehen. Es fing langsam an, dann auf einmal massiv und büschelweise, so dass wir meine bereits kurzen Haare nochmal auf 5mm geschoren haben. Ich habe in den Spiegel geguckt und mich selber nicht wieder erkannt. "Wie sehe ich denn aus?" Daran werde ich mich wohl mindestens für das nächste halbe Jahr gewöhnen müssen. Ich habe verschiedene Beanie-Mützen, Basecaps und Tücher. Eine Perücke möchte ich zur Zeit nicht, vielleicht später, wer weiß. So lang wie vorher werde ich meine Haare nicht mehr tragen. Denn stellt Euch vor, bei einem Haarwachstum von ca. 1cm pro Monat wäre ich dann um die 70...ne olle Fr...

Schlechter Tag!

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Im Rahmen einer Erkrankung oder Therapie wird es immer gute und schlechte Tage geben. Heute ist Mittwoch, der 23.7.2025, und ich habe einen schlechten Tag. Nachdem in der letzten Woche die Antikörper-Therapie nicht stattfinden konnte, weil meine Blutwerte so miserabel waren, hatten wir erstmal ein sonniges Wochenende im Bootshaus verlebt. Holger ist paddeln gewesen, und ich habe es mir am Wasser sitzend mit einem guten Buch bequem gemacht.  Am Montag dann ein erneuter Versuch für die Therapie, und es hat geklappt. Meine Blutwerte hatten sich erholt, und die Infusionen konnten gestartet werden. Die Antikörper-Therapie beinhaltet noch Paracetamol Tabletten (wegen Fieber), eine Cortison Infusion, eine gegen Übelkeit und nach den Antikörpern noch eine Infusion zum Durchspülen. Es dauert ungefähr  drei Stunden. Holger hat mich anschließend wieder abgeholt. Diese erste Therapieeinheit wird noch in der onkologischen Praxis im Sana-Klinikum gemacht, ab der zweiten Therapieeinheit bin ...

Im Wechselbad der Gefühle

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Ich war so glücklich, am Dienstag Nachmittag wieder zu Hause zu sein. Wir sind noch bei der Apotheke vorbei gefahren und haben meine Medikamente abgeholt bzw. bestellt. Einige darf ich privat bezahlen, obwohl sie für meine Therapie notwendig sind. Die Rezepte kann ich dann bei der Krankenkasse einreichen. Ich muss nicht extra erwähnen, wieviel Geld ich schon bei der Apotheke und im Krankenhaus als Zuzahlungen bezahlen musste. Als kranker Mensch ist man doppelt bestraft.  Mittwoch früh hat Holger die bestellten Medikamente abgeholt, und ich habe einige Zeit zu Hause gesessen, und diese in die Medikamentenboxen sortiert. Manche jeden Tag, manche jeden zweiten Tag, manche zur Hälfte. Vom Krankenhaus bekommst du nur eine geringe Menge verschrieben, also muss ich mir in der kommenden Woche beim Onkologen einige neu verschreiben lassen, und wieder zuzahlen. Am Mittwoch Mittag waren wir mit einer lieben Sportfreundin verabredet. Sie hatte in ihrem früheren Leben Friseuse gelernt, macht be...

Die erste Therapieeinheit

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Die erste Therapie fand also stationär im Krankenhaus statt. Der Körper wird mit Infusionen bombardiert. Am Donnerstag, den 10.7.2025, dem Tag, wo wir in den Urlaub fahren wollten, ging es los. Ich hatte ja schon Infusionen mit Elektrolyten als Vorbereitung bekommen. Der Körper muss vorbereitet werden, damit er mit Giften vollgepumpt werden kann, die ihrerseits aber wiederum die bösen Krebszellen vernichten sollen. Aha !  Einige Medikamente musste ich auch über fünf Tage nehmen, z.B. Cortison. Cortison hat bei mir zu  Wassereinlagerungen in Füssen, Händen und im Gesicht geführt. Donnerstag früh bekam ich die ersten beiden Cortisontabletten, eine halbe Stunde später Paracetamol, das war alles genau getimet. Dann habe ich zwei kleinere Infusionen gegen Übelkeit und Erbrechen bekommen, weiter eine kleine Infusion mit Antihistaminen, um einer allergischen Reaktion gegen die Antikörper vorzubeugen. Hinterher endlich die erste Antikörperinfusion. Sollte es kribbeln im Körper, oder i...

Vor der ersten Therapie....

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Die letzte  Woche war ein auf und ab der Gefühle. Von Panik, Mutlosigkeit, Angst, Tränen... es war alles dabei. Aber jetzt von Anfang.... Am Dienstag, den 8.Juli musste ich um 8 Uhr im Sana-Klinikum erscheinen. Einen Tag vorher wurde eine neue Station eingerichtet, nur für die Onko-Patienten. Es war noch ein ziemliches Durcheinander, was auch verständlich ist. Ich sollte direkt auf die Station kommen, Karte einlesen und Behandlungsverträge ausdrucken sollte dort gemacht werden. Holger hat mich schon sehr früh ins Sana gebracht, da er arbeiten musste, also habe ich noch eine halbe Stunde im Foyer gesessen bevor ich in die 3.Etage auf Station 6a gegangen bin. Dort angekommen sagte der Pfleger, das das Kartenlesegerät noch nicht funktioniert, und ich wieder runter in die Rettungsstelle gehen sollte. Das fängt ja gut an, dachte ich, hätte ich ja schon längst machen können, ich saß ja da unten dumm rum ! Na ja, dafür konnte ja das Pflegepersonal nichts. Ich also wieder in die Rettungsst...

Ein schönes Wochenende

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Heute ist Montag, und morgen geht es wieder ins Krankenhaus zu meiner ersten Chemotherapie. Langsam wird mir bange.  Rückblick zum Wochenende, was wirklich schön war. Am Samstag ist Holger mit mir gepaddelt, in unserem Zweier-Kajak, alleine habe ich im Moment keine Traute, und so wenig Kraft. Wir sind von unserem Bootshaus in Rauchfangswerder (der südlichste Zipfel Berlins), bis nach Müggelheim gepaddelt. Dort sind wir zum Mittagessen eingekehrt, und haben danach noch einen schönen Eisbecher gegessen. Auf dem Rückweg über den Zeuthener See hat der Wind doch ganz kräftig geblasen, so das wir hauptsächlich unter Land im Windschatten gepaddelt sind. Abends war ich dann ganz schön groggy, und die altbekannten Schmerzen haben sich wieder eingestellt. Nach einer unruhigen Nacht sind wir am Sonntag Vormittag wieder ins Bootshaus gefahren. Es ist so schön dort draußen, auch um einfach nur zu entspannen, aufs Wasser zu gucken und die Motor- und Segelboote zu beobachten. Das hatte ich auch v...

Noch Schonfrist.....

Gestern hatte ich nicht nur einen Termin bei meiner Onkologin, auch der Stationsarzt aus dem Krankenhaus hat mich gleich früh um 8 Uhr angerufen. Am Dienstag früh darf ich wieder ins Sana-Klinikum einrücken. Es muss noch ein Herz-Ultraschall gemacht werden, und dann geht es los mit der Chemotherapie. Einerseits bin ich froh, das es endlich losgeht, andererseits habe ich schon Respekt vor der Chemo, merkwürdigerweise hauptsächlich vor Übelkeit und Erbrechen. Meine Onkologin hat mich dann etwas mehr aufgeklärt, eine tolle Ärztin, die Mut macht und zuhört. Ich werde eine Anti-Körper- oder Immuntherapie bekommen, einen Tag später die Chemo, und dann noch Cortison in Tablettenform. Wenn schon, denn schon ! Ein ganzer Cocktail, um die bösen Zellen aus meinem Körper zu vertreiben. Und das alles alle drei Wochen, im Ganzen sechs- bis achtmal. Das wird mich ganz schön beschäftigen ! Die Chemotherapie soll also die bösen Lymphzellen in meinem Bauch killen, und diese müssen dann über die Nieren a...

Weitere Untersuchungen....

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  Freitag, den 20.6. bis Mittwoch, den 2.7.2025 Nach einem schönen Wochenende im Unterspreewald mit Freunden beim Campen wurde es am Montag wieder ernst für mich. Schweren Herzens und in Anbetracht einer kommenden Therapie haben wir unseren Schweden-Urlaub für dieses Jahr abgesagt.  Da ich unter klaustrophobischen Ängsten leide, konnte ich nicht mehr in der Nacht zu Montag schlafen. Was kommt da auf mich zu ? Ein normales CT verkrafte ich noch, ein MRT schon nicht mehr, aber wie ist das PET-CT? Auch Nachforschungen bei Mr.Google konnten meine Angst nicht lindern. Montag früh hat Holger mich in die Kadiner Str. gebracht, nüchtern natürlich. Die Räumlichkeiten für diese radioaktive Untersuchung befinden sich im Untergeschoss, was sehr gut klimatisiert war. Ich war froh für meine langen Hosen und Socken. Nach gefühlt einer endlosen Zeit wurde mir ein Zugang gelegt, dann wieder warten, irgendwann später bekam ich eine radioaktive Spritze. Dieses Zeugs brauchte 30-40min um durch me...

Wieder zu Hause

  Samstag, der 7.6. bis Donnerstag, der 19.6.2025 Am Pfingstsamstag wurde ich erstmal entlassen, bewaffnet mit Arztbrief und Rezept über Schmerzmittel, aber sonst wusste ich nichts. Was passiert mit der Harnleiterschiene, wie geht es überhaupt weiter ? Jeden Mittwoch ist im Sana-Klinikum Tumorkonferenz, da wird dann entschieden, wie es mit den Patienten weiter geht. Also sollte mich am darauffolgenden Mittwoch das Krankenhaus anrufen.  Holger hat mich morgens aus dem Krankenhaus abgeholt, wir sind dann in die Apotheke, um die Medikamente zu besorgen, und anschließend nach Hause. Da war ich schon so erschöpft, das ich auf der Couch gleich umgefallen bin. Unsere Katze war hocherfreut mich zu sehen, und ich wurde den Rest des Tages nicht mehr aus den Augen gelassen.  Am Dienstag nach Pfingsten bin ich zu meinem Hausarzt gefahren, ich brauchte ja eine Krankschreibung, danach zu meiner Onkologin, um einen Termin zu vereinbaren, ja, gleich den Montag darauf, da am Mittwoch Tumo...

OP und Entlassung nach Hause

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  Donnerstag, der 5.6. bis Samstag, den 7.6.2025 Nach dem Markieren des Lymphknotens wurde ich wieder auf meine Station im Bett liegend zurück gebracht, und auf dem Gang zwischen geparkt. Ich durfte mich ja nicht mehr, oder so wenig wie möglich, bewegen. Gott sei Dank musste ich nicht lange warten, bis ich zur OP abgeholt wurde. Dort war ich auch erstmal in der Warteschleife.  Bald wurde ich auf die OP-Liege umgebettet, und mit bleischweren Wärmedecken zugedeckt. Puh, mir war schon so heiß ! Dann wurde ich in den Vorraum gebracht, und ich wurde mit Elektroden und allen möglichen anderen Überwachungsgeräten verkabelt. Einige Operationen hatte ich ja schon in meinem Leben hinter mich gebracht, aber dieses Mal hat sich der Chirurg tatsächlich vorher persönlich bei mir vorgestellt. Fand ich nett.  Nach einer gefühlten Ewigkeit später wurde dann endlich die Narkose eingeleitet und ich fiel in einen traumlosen Schlaf. Als ich aufgewacht bin, hatte ich keine Schmerzen, aber durc...

Erster Krankenhausaufenthalt

  Freitag, den 30.5. bis Donnerstag früh, den 5.6.2025 Nun lag ich also im Krankenhaus. Ich wollte doch jetzt auf der Havel paddeln, das schöne Wetter genießen, lecker Fisch essen. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Mitte Juli wollen wir nach Schweden fahren, in mein Sehnsuchtsland von Kindesbeinen an. Es ist ja noch eine Weile Zeit. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.  Am Wochenende im Krankenhaus passiert nicht viel. Ich bekam drei Mal am Tag eine Antibiotikainfusion, meine Blutwerte sind immer noch schlecht. Der Blasenkatheder baumelt an mir herum, ich kann damit weder laufen noch richtig sitzen. Es kommt nur Blut. "Das ist normal nach Einsetzen der Harnleiterschiene", sagen die Ärzte, "Sie müssen trinken." Ich habe ja getrunken, aber angeblich zu wenig, also wurde mir mit einer Infusion pro Tag noch 1 ltr. Flüssigkeit mehr gegeben. Irgendwann dachte ich, ich platze, mein Bauch so dick wie im achten Monat. Nach zwei Tagen haben sie diese ...